FAQ

Häufige Fragen - Klarheit vor dem ersten Schritt

Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen rund um die Paar- und Schematherapie. Ich möchte Ihnen helfen, mit einem guten Gefühl die richtige Entscheidung zu treffen.

  • Wie läuft die erste Sitzung ab?

    Die erste Sitzung dient dazu, dass wir uns in einem geschützten Rahmen kennenlernen und gemeinsam prüfen können, ob eine vertrauensvolle Zusammenarbeit für Sie passend ist.


    Für mich ist es besonders wichtig, ein erstes Verständnis für Ihre aktuelle Situation und die Themen zu bekommen, die Sie in meine Praxis geführt haben. Dabei geht es nicht um eine vollständige Darstellung Ihrer Geschichte, sondern vielmehr darum, Ihre Anliegen und Erwartungen an die Therapie zu erfassen.


    Selbstverständlich haben Sie auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen – sei es zum Ablauf der Therapie, zu meiner Arbeitsweise oder zu organisatorischen Punkten. 

    Nach der Stunde entscheiden wir für uns in Ruhe, ob wir den therapeutischen Prozess miteinander fortsetzen möchten.

  • Wie finde ich die richtige Therapeut*in für mich?

    Klären Sie Ihr Anliegen und überlegen Sie sich, was Sie brauchen:


    Geht es um Depression, Angst, Trauma, Beziehungsthemen, Burnout, etc.?


    Möchten Sie eher Gesprächstherapie, Verhaltenstherapie, tiefenpsychologische oder systemische Therapie oder andere Ansätze?


    Therapieformen verstehen

    In Deutschland sind z. B. für die Krankenkasse diese Verfahren zugelassen: Verhaltenstherapie (strukturierter, lösungsorientiert), Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie (Fokus auf unbewusste Konflikte), Psychoanalyse (tiefergehende Ursachenforschung), Systemische Therapie (Fokus auf Beziehungen, Systeme).


    Schematherapie ist ein integrativer Ansatz, der Verhaltenstherapie mit Elementen aus Bindungstheorie, Gestalttherapie und Psychoanalyse verbindet.

    Besonders wirksam bei chronischen Beziehungsmustern und Selbstwertproblemen.

    Die Schematherapie arbeitet mit sogenannten Schemata (negative Grundüberzeugungen) und Modi (innere Anteile). Bisher ist diese Therapieform noch keine eigenständige Kassenleistung, wird aber manchmal innerhalb einer Verhaltenstherapie angewandt.


    Praktische Suche starten

    Suchen Sie auf Seiten wie Therapie.de oder über die Kassenärztliche Vereinigung Ihres Bundeslands oder lassen Sie sich Empfehlungen von Bekannten, Freund*innen oder Familie geben.

    In meiner Praxis arbeite ich auf Selbstzahler*innen-Basis, so dass die Kosten leider nicht von der Krankenkasse übernommen werden.


    Probetermine nutzen

    Achten Sie  darauf:

    Fühlen Sie sich ernst genommen?

    Spricht Sie der Stil der Therapeutin an?


    Vertrauen Sie Ihrem Gefühl

    Der wichtigste Faktor für den Therapieerfolg ist die therapeutische Beziehung. Wenn es nicht passt, dürfen Sie weitersuchen – das ist okay und ganz normal.

  • Wann sollten wir eine Paartherapie aufsuchen?

    Es ist nie zu früh für eine Paartherapie, allenfalls zu spät. 


    Die pairfam-Studie aus Deutschland, durchgeführt von Prof. Dr. Janina Bühler und Prof. Dr. Ulrich Orth, zeigt auf, dass das Ende einer Paarbeziehung häufig über Jahre hinweg absehbar ist. In ihrer national repräsentativen Längsschnittstudie beobachten die Forscher*innen, dass die Beziehungszufriedenheit in zwei Phasen sinkt: Zunächst geschieht dies schleichend, bis ein Wendepunkt erreicht wird, ab dem die Unzufriedenheit plötzlich rapide zunimmt. Innerhalb von 1-2 Jahren kann dieser Prozess oft zur Trennung führen.


    Ein interessanter Aspekt der Studie ist, dass der Wendepunkt von beiden Partner*innen unterschiedlich wahrgenommen wird. Die Person, die die Trennung letztlich initiiert, ist meist schon viel früher unzufrieden mit der Beziehung. Das bedeutet: Frühzeitiges Erkennen der sogenannten „präterminalen Phase“ – der Phase, in der die Unzufriedenheit langsam, aber stetig wächst – könnte ein entscheidender Faktor sein, um die Beziehung noch zu retten.


    Laut der Studie könnte der richtige Zeitpunkt für eine Paartherapie bereits vor dem Wendepunkt liegen. Wenn die Unzufriedenheit noch allmählich zunimmt und noch nicht dramatisch ist, bietet sich eine Paartherapie als Möglichkeit an, frühzeitig zu handeln und die Beziehung zu stabilisieren, bevor sie als nahezu irreparabel wahrgenommen wird.


    Eine frühzeitige Paartherapie kann helfen, Konflikte zu lösen, die Kommunikation zu verbessern und die Bindung zu stärken. Der große Vorteil dabei: Man kann die Beziehung stabilisieren, bevor der Punkt erreicht ist, an dem eine Trennung als die einzig verbleibende Option erscheint.


    Es ist nie zu früh, an einer Beziehung zu arbeiten – gerade wenn erste Unzufriedenheit auftritt. Frühzeitig erkennen und handeln kann der Schlüssel sein, um die Beziehung zu retten und zu stärken. Eine Paartherapie vor dem Wendepunkt könnte entscheidend sein, um Konflikte zu lösen und der Beziehung eine neue Richtung zu geben.


    Paartherapie ist nicht nur für Krisen gedacht, sondern kann auch dazu beitragen, eigene Beziehungsmuster besser zu verstehen und konstruktiver mit Konflikten umzugehen.


    Zur Studie
  • Wie oft muss man zur Paartherapie?

    In der Paartherapie finden die Sitzungen in der Regel 14-tägig statt.  Wenn Sie gerade in einer akuten Krise sind, ist es möglich, dass wir uns in der ersten Zeit auch häufiger sehen. 

  • Kann man alleine zur Paartherapie kommen?

    Ja, selbstverständlich ist es möglich, alleine zur Paartherapie zu kommen.

  • Wie erfolgreich ist eine Paartherapie?

    Die Erfolgsquote von Paartherapie hängt stark von mehreren Faktoren ab, wie z. B. der Motivation beider Partner*innen, dem Zeitpunkt der Inanspruchnahme (frühzeitig vs. spät), der Qualität der therapeutischen Beziehung und der eingesetzten Methode. Dennoch lassen sich einige allgemeine Aussagen treffen:


    Durchschnittliche Erfolgsquote:

    Studien zeigen, dass rund 70–80 % der Paare, die eine qualifizierte Paartherapie beginnen, eine deutliche Verbesserung ihrer Beziehung erleben.

    Etwa 50–60 % berichten auch langfristig von stabileren Beziehungen nach der Therapie.

    Bei manchen Paaren führt die Therapie auch zu einer bewussten, respektvollen Trennung – was ebenfalls als positiver Therapieerfolg gewertet werden kann, wenn Konflikte dadurch gelöst und persönliche Entwicklungen gefördert werden.


    Erfolgsfaktoren:

    • Frühzeitiger Beginn: Je früher Paare sich Hilfe suchen, desto besser sind die Erfolgschancen.
    • Beide Partner sind motiviert: Die Bereitschaft, sich zu öffnen, Verantwortung zu übernehmen und Veränderungen umzusetzen, ist entscheidend.
    • Therapeutische Methode: Ansätze wie die Emotionsfokussierte Paartherapie (EFT) oder die Verhaltenstherapie haben in Studien besonders gute Ergebnisse gezeigt.
    • Therapeutische Beziehung: Vertrauen und ein sicherer Rahmen sind zentrale Voraussetzungen für wirksame Prozesse.

    Grenzen:

    Paartherapie ist kein "Reparaturdienst". Wenn eine oder beide Personen innerlich bereits abgeschlossen haben, kann auch die beste Therapie wenig bewirken.

    Ungleiches Engagement, Affären, Gewalt oder Suchtproblematiken stellen besondere Herausforderungen dar und bedürfen ggf. anderer oder zusätzlicher Unterstützungsformen.

  • Was versteht man unter Schematherapie?

    Schematherapie ist eine integrative Therapieform, die Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie, der Bindungstheorie und der Gestalttherapie kombiniert. Sie wurde von Jeffrey Young entwickelt, um tief verwurzelte, dysfunktionale Denkmuster und Verhaltensweisen zu behandeln. Diese Denkmuster, die „Schemata“, entstehen häufig in der Kindheit und beeinflussen das gesamte Leben einer Person.

  • Für wen eignet sich Schematherapie?

    Die Schematherapie eignet sich sowohl für die Einzel- als auch für die Paartherapie und wird in verschiedenen Bereichen angewendet. 

  • Wie viele Sitzungen benötige ich bei einer schematherapeutischen Behandlung?

    Schematherapie kann sowohl in kurz-, mittel- als auch langfristigen Therapieansätzen angewendet werden.

  • Was ist emotionsfokussierte Paartherapie?

    Die emotionsfokussierte Paartherapie (engl. Emotionally Focused Therapy for Couples, kurz EFT) ist ein wissenschaftlich fundiertes, erfahrungs- und bindungsorientiertes Therapieverfahren, das in den 1980er-Jahren von der kanadischen Psychologin Dr. Sue Johnson entwickelt wurde.


    Grundprinzipien der emotionsfokussierten Paartherapie:


    Bindung als zentrales Thema

    EFT basiert auf der Annahme, dass romantische Beziehungen ein emotionales Band darstellen – ähnlich wie zwischen Eltern und Kindern. Wenn dieses Band gestört ist, entstehen Unsicherheit, Verletzlichkeit, Rückzug oder Streit. Ziel ist es, eine sichere emotionale Bindung zwischen den Partner*innen wiederherzustellen.


    Emotionen als Wegweiser

    Emotionen gelten in der EFT nicht als Problem, sondern als Zugang zu den tieferen Bedürfnissen und Ängsten beider Partner*innen. Durch das Erkennen, Ausdrücken und Verstehen dieser Gefühle können neue Formen des Miteinanders entstehen.


    Negative Beziehungsmuster erkennen und verändern

    Paare verstricken sich oft in wiederkehrenden, destruktiven Mustern (z. B. Angriff – Rückzug). EFT hilft dabei, diese Muster sichtbar zu machen, zu unterbrechen und durch neue, konstruktivere Interaktionen zu ersetzen.


    Sicherer emotionaler Kontakt

    Durch das Bearbeiten von Verletzungen und das Wiederherstellen von Nähe wird ein sicherer emotionaler Raum geschaffen, in dem Vertrauen, Intimität und Verbindung wachsen können.