FAQ
Wie läuft die erste Sitzung ab?
Die erste Sitzung dient dazu, dass wir uns kennenlernen können und am Ende entscheiden, ob wir gemeinsam weiterarbeiten möchten. Für mich ist besonders wichtig, Ihre Themen zu verstehen, welche Sie zu mir führen.
Auch Ihre Erwartungen und Wünsche an mich als Therapeutin werden wir miteinander besprechen. Zudem ist es wichtig, dass Sie Ihre Ziele für die Therapie formulieren, so dass ich einen Behandlungsplan für Sie erstellen kann. Im Laufe der Therapie ist es üblich, die Ziele immer einmal wieder zu prüfen - ob Sie erreicht wurden oder ob Sie sich verändert haben.
Scheuen Sie sich nicht, auch mir Ihre Fragen zu stellen. Für einen gelingenden therapeutischen Prozess ist es wichtig, dass Sie sich bei mir gut aufgehoben fühlen und mir vertrauen können.
Wie finde ich die richtige Therapeut*in für mich?
Insgesamt ist die therapeutische Beziehung ein sehr bedeutender und häufig sogar der wichtigste Faktor für eine erfolgreiche Therapie.
Expert*innen gehen davon aus, dass die therapeutische Allianz – also das Vertrauen und die Zusammenarbeit zwischen Patient*in und Therapeut*in – etwa 30 bis 40 Prozent des Therapieerfolgs ausmacht. Einige Studien und Modelle sprechen sogar von bis zu 60 Prozent, je nach Therapieform und den individuellen Bedürfnissen der Klient*innen.
Die Suche nach der richtigen Therapeut*in kann eine Weile dauern und es ist wichtig, Geduld zu haben. Es ist auch vollkommen in Ordnung, wenn Sie nach ein paar Sitzungen merken, dass es nicht passt – eine Therapie basiert auf Vertrauen und der richtigen Passung zwischen Ihnen und der Therapeutin oder dem Therapeuten.
Geben Sie sich selbst die Freiheit, nach einer besseren Option zu suchen, wenn es nötig ist.
Wann sollten wir eine Paartherapie aufsuchen?
Zur StudieEs ist nie zu früh für eine Paartherapie, allenfalls zu spät.
Die national repräsentative Längsschnittstudie pairfam aus Deutschland von Prof. Dr. Janina Bühler und Prof. Dr. Ulrich Orth zeigt, dass das Ende einer Paarbeziehung sich über Jahre hinweg abzeichnet. In zwei Phasen sinkt die Beziehungszufriedenheit: Zunächst langsam, bis ein Wendepunkt erreicht wird, ab dem die Unzufriedenheit schnell zunimmt und innerhalb von 1-2 Jahren zur Trennung führt. Der Wendepunkt wird unterschiedlich von den Partner*innen erlebt, wobei die Person, die die Trennung initiiert, oft schon früher unzufrieden ist. Frühes Erkennen der sogenannten präterminalen Phase könnte helfen, die Beziehung zu retten.
Laut der Studie könnte der richtige Zeitpunkt für eine Paartherapie bereits vor dem sogenannten Wendepunkt liegen, also in der Phase, in der die Unzufriedenheit langsam zunimmt. Es wird empfohlen, frühzeitig die Anzeichen einer Verschlechterung der Beziehungszufriedenheit zu erkennen und zu handeln, bevor die Unzufriedenheit dramatisch ansteigt und die Beziehung als nahezu irreparabel wahrgenommen wird.
Eine frühzeitige Paartherapie kann helfen, Konflikte zu lösen und die Beziehung zu stabilisieren, bevor der Punkt erreicht wird, an dem die Trennung oft unumgänglich erscheint.
Wie oft muss man zur Paartherapie?
In der Paartherapie finden die Sitzungen in der Regel 14-tägig statt. Wenn Sie gerade in einer akuten Krise sind, ist es möglich, dass wir uns in der ersten Zeit auch häufiger sehen.
Wie viele Sitzungen wir benötigen ist ganz individuell. Manchen Paaren reichen ein oder zwei Sitzungen. In der Regel dauert die Paartherapie 5 bis 20 Sitzungen.
Sie können auch entscheiden, immer einmal wieder eine Paartherapie in Anspruch zu nehmen. Zum Beispiel wenn Sie gerade ein bestimmtes Thema beschäftigt, bei dem Sie sich Unterstützung durch eine externe Person wünschen.
Kann man alleine zur Paartherapie kommen?
Ja, selbstverständlich ist es möglich, alleine zur Paartherapie zu kommen.
Es ist oft der erste Schritt, wenn der andere Partner oder die Partnerin (noch) nicht bereit ist, sich ebenfalls in die Therapie zu begeben.
In der Einzeltherapie kann es zum Beispiel darum gehen, Beziehungsmuster verstehen, Kommunikationsstrategien zu entwickeln oder auch persönliche Themen zu reflektieren, die Sie mit in Ihre Beziehung(en) tragen.
Es ist aber auch nicht notwendig, in einer Beziehung zu sein. Manchmal möchten Klient*innen auch vergangene Beziehungen verarbeiten und eigene Muster verstehen lernen, die zu Problemen geführt haben.
Wie erfolgreich ist eine Paartherapie?
Eine langfristige Untersuchung des US-amerikanischen Psychologen John Gottman und seines Teams zeigte, dass ca. 60 % der Paare, die Paartherapie in Anspruch nahmen, eine messbare Verbesserung ihrer Beziehung erlebten. Gottman und seine Kolleginnen und Kollegen untersuchen seit Jahrzehnten, wie Paare miteinander kommunizieren und welche Interventionsmethoden langfristige Veränderungen bewirken. (Quelle: Gottman, J. M., & Silver, N. (1999). The Seven Principles for Making Marriage Work. Three Rivers Press.)
Eine Studie von Shadish et al. (1993), die die Wirksamkeit von Paartherapie bei verschiedenen Konfliktarten untersuchte, fand heraus, dass die Erfolgsraten stark von der Art der Konflikte und der Bereitschaft beider Partner*innen zur Veränderung abhängen. Die Studie zeigte, dass Paare, die an Kommunikationsproblemen oder moderaten Konflikten arbeiteten, eine höhere Erfolgsquote hatten als Paare, bei denen tiefer liegende, lang anhaltende Konflikte wie Untreue oder Missbrauch im Vordergrund standen. (Quelle: Shadish, W. R., & Baldwin, S. A. (2003). Effects of psychological therapies on marital satisfaction. Journal of Marriage and Family Therapy.)
Zusammenfassend kann man sagen, dass Paartherapie sehr erfolgreich sein, besonders wenn beide Partner*innen offen und bereit sind, an sich und ihrer Beziehung zu arbeiten. Die Erfolgschancen sind am höchsten, wenn die Motivation beider Partner*innen stark ist, die richtige therapeutische Unterstützung vorhanden ist und die Beziehung nicht von zu tiefgreifenden, unlösbaren Problemen belastet wird.
Es ist jedoch wichtig zu erkennen, dass nicht jede Beziehung durch Therapie gerettet werden kann – aber die Therapie kann dennoch helfen, Klarheit zu gewinnen und individuelle Heilungsprozesse zu fördern, auch wenn das Paar sich letztlich entscheidet, getrennte Wege zu gehen.
Was versteht man unter Schematherapie?
Schematherapie ist eine integrative Therapieform, die Elemente der kognitiven Verhaltenstherapie, der Bindungstheorie und der Gestalttherapie kombiniert. Sie wurde von Jeffrey Young entwickelt, um tief verwurzelte, dysfunktionale Denkmuster und Verhaltensweisen zu behandeln. Diese Denkmuster, die „Schemata“, entstehen häufig in der Kindheit und beeinflussen das gesamte Leben einer Person.
Sie folgt somit dem Prinzip der „mixed methods“, bei dem nicht nur eine einzelne therapeutische Richtung verfolgt wird. Stattdessen wird darauf abgezielt, für den jeweiligen Klienten die effektivsten Interventionen auszuwählen und anzuwenden.
Für wen eignet sich Schematherapie?
Die Schematherapie eignet sich sowohl für die Einzel- als auch für die Paartherapie und wird in verschiedenen Bereichen angewendet.
Sie hat sich als wirksam bei der Behandlung von Persönlichkeitsstörungen, chronischer Depression und chronischen Angststörungen erwiesen. Auch bei sozialen Ängsten, Essstörungen und in schwierigen Paarbehandlungen kann sie wertvolle Hilfe leisten. Darüber hinaus wird sie erfolgreich zur Rückfallsprävention bei Substanzmittelmissbrauch sowie bei der Behandlung von Zwangsstörungen, insbesondere wenn vorwiegend Grübelzwang vorliegt.
Wie viele Sitzungen benötige ich bei einer schematherapeutischen Behandlung?
Schematherapie kann sowohl in kurz-, mittel- als auch langfristigen Therapieansätzen angewendet werden.
Die Länge der Therapie bzw. die Anzahl der Therapiesitzungen hängt auch davon ab, wie tief Sie in die Behandlung einsteigen wollen und welche grundlegenden Bereiche wir uns gemeinsam anschauen wollen.